Dawn to Dusk 2012: Erfahrungsbericht

Am vergangenen Wochenende fand in Wales wieder das Dawn to Dusk Enduro statt.  Alex Schönborn berichtet über seine Erfahrungen:

Im strömenden Regen fahren wir über die Severn Bridge von England nach Wales. Neben den widrigen Wetterbedingungen ist der Verkehr so stark, dass wir uns seit zwei Stunden in Schrittgeschwindigkeit bewegen. So ist es immer vor dem traditionellen Bank Holiday Weekend in Großbritannien. Viele Engländer wollen nach Wales, in die Ferien.

Jan, Peter und ich sind auf dem Weg zum 11. „Dawn to Dusk“ in Süd-Wales, nach eigenen Angaben einer der längsten und härtesten Endurowettbewerbe im Vereinigten Königreich. Das Rennen wird im 24-, 12- und 6-Stunden-Modus ausgetragen. In diesem Jahr sind insgesamt über 300 Fahrer am Start.


Das Wettbewerbs-Areal ist in der Nähe von Glynn-Neath und hört auf den Namen „Walters Arena“, auf dem ehemaligen Bergbaugelände ist neben der BMW Motorrad Enduro Akademie von Dakar-Ikone Simon Pavey auch die britische Subaru Rallye Schule zuhause. Veranstalter Nick Plumb von Touratech UK hat wieder eine feine 30 Kilometer Runde auf dem, für deutsche Enduroverhältnisse, riesigen Areal gesteckt. Die Strecke ist anspruchsvoll, aber für halbwegs erfahrene Enduristen zu bewältigen. Wer schnell sein will oder Podiumsambitionen hegt, muss auf jeden Fall mit den durchaus schweren Extremes“ arbeiten. Dies sind Abkürzungen, die zum Teil Romaniacs-Niveau haben.

Wir drei fahren, mittlerweile im dritten Jahr, im 12-Stunden-Modus zusammen im Team. Wir haben Glück, unser Rennsonntag bietet bestes Wetter: über zehn Grad und kein Regen. Die Tage vorher hat es ohne Unterlass geregnet, dementsprechend schmierig und glatt ist die Strecke am Morgen. Es geht bis auf ein wenig Geschlängel am Anfang kreuz und quer durch den walisischen Wald. Richtig schnelle Fireroads wechseln sich mit Bachdurchfahrten, Auf- und Abfahrten, tiefen „Mudholes“, Singletrails und eben den nach Gusto zu fahrenden Extrems.

Dieser große komplett Motocross–freie Track ist für das deutsche Hobbyenduristenherz eine Freude und jedes Jahr ein Reise wert. Neben uns im Dreierteam stellt sich unser Kollege Cliff der Herausforderung „Marathon Clubmann“. Alleine 12 Stunden lang gegen die Uhr.

Unsere Renntaktik geht in diesem Jahr auf: Peter absolviert den Start und kommt nach der ersten Runden fünf Minuten vor dem Zweitplatzierten unserer Klasse durch die Zeitnahme. Im zweiten Turn fallen wir auf den zweiten Platz zurück, um dann am späten Nachmittag wieder in Führung zu gehen. Schlussendlich erkämpfen wir uns mit vier Minuten Rückstand den zweiten Platz in unserer Klasse, sowie den 18 Platz insgesamt am Zieleinlauf. Cliff wird mit 12 Runden Sieger in der Marathonklasse. Er sitzt übrigens erst seit knapp zwei Jahren auf einer Sportenduro!

„Dawn to Dusk“ ist immer eine Empfehlung, sofern das Wetter gut ist. Also bei leichtem Regen… Die Klasseneinteilung in dreier und zweier Teams sowie in Einzelkämpfer ist gut und so findet jeder in den drei Leistungskategorien: Expert, Clubmann und Sportsmann die passende Klasse.

Weitere Infos unter www.dawntodusk.co.uk