Sahararallye El Chott: Rallyeabenteuer aus Einsteiger-Sicht
Wenn die Profis und wohlhabende Privatfahrer ihre (Werks-)Maschinen bei den grossen Rallyes wie Dakar oder aktuell der Rallye OiLibya du Maroc durch die Wüste prügeln, wächst bei so manchem Motorsport-Begeisterten der Wunsch auch einmal bei einer richtigen Rallye zu starten.
Wir haben die Gelegenheit, drei ambitionierte Hobbyfahrer bei den Vorbereitungen und der Teilnahme an der El Chott Rallye zu begleiten.
Sven C. Schrader berichtet für Dr. Dirt von dem grossen Abenteuer Rallye:
Den Gedanken eine Rallye durch die Wüste zu fahren, haben Gerold und ich schon lange im Kopf.
Angespitzt worden sind wir beide seit Jahren von Björn, der Rallyes wie die Tourareg, Sahara Masters, Erg Oriental und El Chott bereits einige Male bestritten hat. Viele Bilder, Videos und Erzählungen machten das für uns umso schmackhafter.
Im Winter 2011/2012 kam uns dreien Gerold, Björn und mir (Sven) die Überlegung endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Wir haben uns zunächst für die Sahara Masters 2012 angemeldet.
Nachdem Gerold bereits im Herbst 2011 ebenfalls eine BMW G450X bekommen hatte, zog Björn im Frühjahr 2012 mit der Speedbrain BMW G450RR nach. Gerold baute seine G450X dann mit dem kompletten Touratech Umbau in eine G450RR um.
Der Umbau meiner BMW folgte erst in den Sommermonaten, als 100% sicher war, dass ich auf Grund meiner Knieverletztung wirklich starten kann. Hier gilt mein besonderer Dank Bianchi Prata (ehemals Fahrer für Speedbrain) aus Portugal, der mir meine Rallyeverkleidung inklusive Vorbau verkaufte.
Das Ergebnis sind 3 völlig unterschiedlich aufgebaute G450X bzw. G450RR Modelle. Vorteil für uns: Ersatzteile und Werkzeuge müssen nicht doppelt und dreifach mitgeschleppt werden.
Alle Fahrzeuge haben ein GPS-Gerät, ein Tripmaster sowie ein Roadbook zur Navigation installiert. Im Roadbook wird der Streckenverlauf von der Orga beschrieben, den es gilt exakt abzufahren. Des Weiteren sind alle BMWs mit größeren Tanks bzw. mit Zusatztanks versehen, so daß eine Reichweite von mindestens 200km auch auf sandigen Etappen gewährleistet ist.
Die Bastelarbeit am Motorrad hat von Woche zu Woche die Vorfreude gesteigert und so wurde des öfteren abends unter der Woche das eine oder andere Bierchen in gemütlicher Runde geleert und die Rallye geplant.
Im August erfolgte dann die schlechte Nachricht, dass die Sahara Masters auf Grund von Teilnehmermangel abgesagt wurde. Kurz darauf hat Björn uns dann bei der El Chott Rallye angemeldet, nachdem bei allen klar war, dass der Termin passen würde. Die Rallye findet vom 20. Okt bis 03. Nov. 2012 in Tunesien statt. Genauere Informationen findet man unter www.elchott.com
Bereits bei der Anmeldung und beim Durchstöbern der Ausschreibung merkt man, dass alles ein wenig professioneller wirkt. Angefangen mit einem GPS-Tracker, den jedes Fahrzeug mitführt, um das Abkürzen von Teilnehmer zu entlarven und vorallem das sogenannte Explona. Das ist ein ebenfalls satellitengestütztes System, welches alle 15 Minuten die GPS-Kooridinaten an die Orga überträgt. Des Weiteren kann über das System medizinische als auch technische Hilfe angefordert werden. Das gibt gerade den Anfängern ein größeres Gefühl der Sicherheit, nicht in der Wüste verloren zu gehen. Ein Bonus des Systems wird sein, dass die Familie und Freunde die Fahrzeuge live im Internet verfolgen können.
Mehr über die Rallye, die Vorbereitungen und natürlich die El Chott Rallye in den nächsten Tagen hier bei Dr. Dirt.