Dakar 2015 #6: Etappe für Rodrigues, Pech für Walkner
In der sechsten Etappe ging es für die Fahrer von Antofagasta nach Iquique. Die Motorräder und Quads hatten einige Kilometer mehr in der Sonderwertungsprüfung zu absolvieren. Hohe Bergpässe und sehr anspruchsvolles Gelände zeichneten diese Etappe aus. Anschließend ging es für die Teilnehmer in die Dünen, ehe man die Halbzeit der Rallye Dakar 2015 mit einem Sonder-Podium im Zentrum von Iquique feiern konnte. Ein gelungener Abschluss zu den rund 650 Kilometern des Tages!
Helder Rodrigues konnte sich mit grossem Kampfeswillen den Sieg auf der sechsten Etappe der Rallye Dakar 2015 in der Motorrad-Klasse holen. Der Australier Toby Price holte eine knappe Minute hinter Rodrigues Rang zwei, Paulo Gonçalves sah nur wenig später dahinter das Ziel als Dritter.
Der Gesamtführende Joan Barreda verlor rund sieben Minuten auf Rodrigues und belegte auf der Etappe den sechsten Platz. Marc Coma, der gestern noch die Etappe gewonnen hatte und noch amtierender Dakar-Champion ist, wurde heute Achter.
Matthias Walkner wirft einen Blick hinter die Spitzengruppe und erlebt die Dakar der Amateure und Privatfahrer.
Walkner, Überraschungs-Neuling dieser Dakar hatte auf der fünften Etappe technische Probleme an seiner 450er KTM. Am Rahmenheck sind die Schrauben abgerissen und dadurch hat sich der hintere Tank verformt. Dann wurden die Kabel eingeklemmt und das Motorrad hatte einen Kurzschluss.
Der Österreicher über die Schwierigkeiten auf der Etappe: “Ich musste dann auch noch die Benzinpumpe am Tank umschließen und immer wieder stehen bleiben und schrauben. Ich bin gerade extrem fertig!”
Aber auch ganz andere Erfahrungen hat Walkner durch seine Schwierigkeiten machen können:
“Ich hab die Dakar von hinten kennengelernt und unglaubliche Sachen erlebt. Im hinteren Teil des Feldes fahren Motorräder, Quads, Autos und LKWs kreuz und quer durch die Gegend. Da siehst du LKWs, die hoffnungslos vergraben sind und die Mannschaft rundherum buddelt.
Einen Motorradfahrer hab ich aufgeholfen, der lag am Boden mit gebrochenem Arm. Ich hab den Notruf gesetzt, damit er abgeholt wird. Ein anderes Mal war ich gerade am Schrauben, als ein Motorradfahrer stehen bleibt und mir ohne zu überlegen hilft. Er macht das gern, schließlich fährt er nicht um den Sieg mit, sondern um dabei zu sein. Genial!”
Ergebnis 5. Etappe Motorräder:
1. Rodrigues (Honda), 3h40’10”
2. Price (KTM), 01’10”
3. Gonçalves (Honda), 01’42”
4. Quintanilla (KTM), +06’11”
5. Svitko (KTM), +06’42”.
Gesamtstand Motorräder nach 5 Etappen:
1. Barreda (Honda), 21h38’35”
2. Coma (KTM), +12’27”
3. Gonçalves (Honda), +17’12”
4. Quintanilla (KTM), +29’57”
5. Price (KTM), +33’44”
Fotos: Marcelo Maragni, Flavien Duhamel/Red Bull Content Pool